Die Blumenzwiebeln sind die ersten Frühlingsboten.

Die Zwiebelsaison

Ohne Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Muscari kann es nicht Frühling werden, sie gehören einfach dazu. Damit die Blumenzwiebeln im Frühling unsere Gärten, Balkone, Terrassen, Tröge und Gräber zieren, braucht es viel Vorarbeit. 

Allgemein

Die Zwiebel ist eine Metamorphose der Sprossachse. Das heisst, die Sprossachse hat sich umgewandelt und hat eine andere Funktion. Die Sprossachse ist stark verkürzt und die Blätter sind fleischig und verdickt. Die Blätter liegen in mehreren Schichten umeinander und bilden die klassische Zwiebelschale. Die sehr stark gestauchte Sprossachse bildet den Zwiebelboden. Die Zwiebel dient der Pflanze als Speicherorgan für Wasser und Nährstoffe und liegt unterhalb der Erdoberfläche. Die Pflanzen haben sich mit der Bildung von einer Zwiebel an extreme Umweltbedingungen angepasst. Steppenpflanzen bilden vor allem Zwiebeln, damit sie den Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten besser überdauern können. Die klassischen Zwiebelpflanzen wie Osterglocken oder Tulpen überwintern in Zwiebeln.

Es gibt aber nicht nur Zwiebeln als Speicherorgan, sondern auch Knollen. Die Knollen sind eine umgewandelte Wurzel (Wurzelknolle) oder Sprossachse (Sprossknolle). Ein Beispiel für eine Knolle sind Kartoffeln.

Von der Zwiebel zur Pflanze

Mitte Oktober bis Mitte November werden rund 250’000 Blumenzwiebeln, lose in Kisten, zu uns geliefert.

Bei uns angekommen, werden die Zwiebeln in Töpfe eingepflanzt. In die Töpfe kommen, je nach Grösse des Topfs, zwischen 3-5 Blumenzwiebeln. Dies ist Handarbeit vom feinsten, denn jede einzelne Blumenzwiebel wird in die Hände genommen und in die mit Erde vorgefüllten Töpfe gedrückt. Dabei braucht es nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch Augenarbeit, denn die Zwiebel muss mit der Spitze nach oben in den Topf gesetzt werden.

Bei manchen Zwiebelsorten wie zum Beispiel Muscari, Hyazinthen oder Osterglocken werden Bildetiketten mit der Blütenfarbe und der Sorte der Pflanze mit in die Töpfe hineingesteckt. Dies ist eine Vorarbeit für den Frühling. Damit sind wir, wenn es hektisch wird, einen Schritt voraus.

Die Zwiebeltöpfe werden auf Container gestellt und mit Matten abgedeckt. So bleiben sie bis die Zwiebeln wurzeln machen, ( ca. 2-3 Wochen) bei uns in der Gärtnerei stehen.

Wenn die Zwiebeln erwacht sind (Wurzeln machen), werden die Matten entfernt, und die Zwiebelcontainer werden in einen angemieteten Kühlraum gebracht. Jetzt beginnt die Kühlungsphase bei 0-4 Grad. Damit die Zwiebel-Pflanzen ausreichend lange Blütenstiele bekommen ist eine Kühlphase notwendig. Sie bewirkt auch ein schnelleres Wachstum, wenn die Pflanzen zur Blüte angetrieben werden. Die Dauer der Kühlung hängt von der Zwiebelgrösse und Sorteneigenschaft ab, in der Regel sind dies ca 15-16 Wochen. Wird die Kühldauer um ein 1-2 Wochen verlängert, bringt dies Vor-und Nachteile. Die Gewächshauszeit kann so verrringert werden, und es wird Energie gespart, jedoch das Ergebnis ist eine schwache, hohe («aufgestängelte») Zwiebel-Pflanze.

Vor Weihnachten werden die ersten Blumenzwiebeln, die nun seit mitte Oktober im Kühler sind, geholt und in der Gärtnerei auf die Mobiltische gestellt. Mit Licht, Wärme und Sonnenschein werden die gelben Spitzen grün und beginnen zu wachsen…

Hyazinthen…

Narzissen Téte à Téte…

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